Claudia Bechert-Möckel • Persönlichkeits- & Beziehungscoaching
Integrierte Lösungsorientierte Psychologie ILP® • Einzel- & Paarberatung in Dresden und Radebeul
INDIVIDUELLE PSYCHOLOGISCHE BERATUNG & PERSÖNLICHES COACHING + PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG + BEZIEHUNGSBERATUNG + PAARTHERAPIE
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Weniger Druck, mehr Motivation- wie Sie mit einer einfachen Strategie vom „müssen“ ins „wollen“ kommen

KleeblattIst Ihnen eigentlich schon mal aufgefallen, wie oft Sie jeden Tag den Ausdruck „Ich muss" verwenden?

Wie oft Sie "muss" denken oder sagen, zu sich selbst und anderen? Dieses kleine, strenge Wort hat es ganz schön in sich. Es ist die Stimme unseres inneren Kritikers und die macht sich meist schob am frühen Morgen bemerkbar. Sie treibt uns an und lässt uns denken: "Jetzt muss ich aber wirklich aufstehen!", oder: „Schon wieder muss ich zur Arbeit!", und später dann noch:„Ich muss heute noch meine Mutter anrufen, muss einkaufen, muss Wäsche waschen, muss zum Sport, muss tanken- muss, muss, muss...".

Vielleicht hören Sie sich selbst auch gelegentlich sagen: „Ich muss mich jetzt zusammenreißen!", „Ich muss endlich 10 kg abnehmen!", „Ich muss den Partner fürs Leben finden! „Ich muss dies oder jenes schaffen, haben, bekommen!", oder der Klassiker: „Ich muss das einfach mal loslassen".

Müssen Sie das alles wirklich? Und wenn ja, wer sagt das? Haben Sie sich jemals gefragt, wieviel von dem ganzen „muss" Sie eigentlich wirklich wollen?

Genau genommen „müssen" Sie gar nichts. Oder zwingt Sie jemand morgens aufzustehen? Werden Sie sterben, wenn Sie nicht zur Arbeit gehen? Wird tatsächlich jemand verhungern, wenn Sie nicht einkaufen? Vielleicht denken Sie jetzt, ich wäre nicht mehr ganz richtig im Kopf. Aber mal ganz ehrlich: Steht irgendjemand mit vorgehaltener Waffe an Ihrem Bett und zwingt Sie zur Arbeit zu gehen? Oder tun Sie das doch irgendwie freiwillig? Ja, wahrscheinlich wird es unbequem, wenn Sie Ihre Mutter nicht anrufen, eine Verabredung versetzen, die Arbeit liegenlassen- dass mag sein. Aber Sie haben auch hier die Wahl. Sie können Sie tun oder lassen. Beides hat Folgen.

In meiner Arbeit mit Klienten begegne ich immer wieder Menschen, die in der „Ich muss"- Falle stecken und sehr darunter leiden. Und ganz ehrlich, ich habe auch einmal dazu gehört. Viel zu „müssen" ist sehr effektiv, aber auch ziemlich freudlos und spassfrei. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Diese Menschen stehen unter einem großen inneren Druck und wirken immer etwas gehetzt und getrieben. Sie schaffen unglaublich viel und fühlen sich gerne und oft verantwortlich. Sie sind recht streng zu sich selbst und Sie glauben dass andere das auch so sehen. Bestehende äußere Zwänge werden dabei noch von inneren Zwängen verstärkt. Das erzeugt Stress und der macht sich auch in der Sprache durch zahlreiche „Ich muss"- Sätze bemerkbar. Die Freiwilligkeit ist diesen Menschen abhanden gekommen, dabei wünschen Sie sich nichts mehr als das. Und vielleicht kommt Ihnen das ja auch irgendwie bekannt vor.

Mit „Ich muss"- Sätzen üben wir Druck auf uns und andere aus. Und die ursprüngliche Absicht dahinter ist eigentlich gar nicht so schlecht: es geht nämlich um Selbstmotivation. Nicht alles im Leben kann schließlich nur nach dem Spaß und Lustprinzip geschehen, wenn wir etwas erreichen wollen. Doch wenn wir nicht aufpassen, gerät die „Ich muss"- Strategie zur Falle, sie wird zum Selbstläufer der aus dem Ruder gelaufen ist und unser Leben bestimmt. Wenn wir dann die Balance aus Freiwilligkeit, Freude und innerem Antrieb verlieren, wird das ganze Leben zur Pflicht, eine Aneinanderreihung von Aufgaben, die mit „Ich muss..." beginnen. Dann werden sogar angenehme, freudvolle Dinge zu einem Punkt auf der To-do-Liste, der abgehakt wird. Die Lebensfreude geht verloren und dass macht uns unleidlich, deprimiert oder sogar krank. Willkommen im Hamsterrad!

Damit Ihnen das nicht passiert, stelle ich Ihnen hier eine einfache Strategie in drei Schritten vor, mit denen Sie dem „Ich muss"- Hamsterrad ganz leicht entkommen können. Für mich selbst und viele meiner Klienten hat diese Technik ganz erstaunliche Veränderungen bewirkt.

1) SPÜREN: Schließen Sie einfach mal kurz die Augen und spüren Sie einmal in sich hinein, wie es sich anfühlt wenn Sie zu sich selbst sagen: „Ich muss!" Spüren Sie dieser Energie nach, beobachten Sie wie Ihr Körper sich dabei anfühlt. Wahrscheinlich nehmen Sie dabei so dabei so etwas wie Enge, Druck, oder Starrheit wahr. Und nun spüren Sie einmal der Energie des Satzes „Ich will!" in sich nach. Was verändert sich dabei in Ihnen? Spüren Sie dabei vielleicht mehr Weite, Freiheit oder Leichtigkeit in sich? Jetzt wissen Sie, welche Kraft die Wahl unserer Worte auf unser Befinden hat.


2) BEOBACHTEN: Beobachten Sie einen Tag lang, wie oft Sie „Ich muss!" denken oder sagen- zu sich selbst und zu anderen. Machen Sie sich eine Strichliste oder zählen Sie im Kopf mit. Betrachten Sie das Ganze als Experiment. Sie werden staunen!


3) VERÄNDERN: Ihre Wahrnehmung ist nun aktiviert. Jedes Mal, wenn Sie sich heute bei „Ich muss!" ertappen, tauschen Sie diesen Satz in Gedanken aus. Ersetzen Sie ihn probeweise durch „Ich will!", „Ich möchte", oder „Ich darf" und spüren Sie in sich hinein. Sagt es dabei „Ja" oder „Nein" in Ihnen? Was fällt Ihnen dabei sonst noch auf? Was verändert sich in Ihnen? Wieviel wollen Sie von dem, was Sie müssen? Müssen Sie wirklich all das, was Sie gar nicht wollen? Könnten Sie möglicherweise etwas davon loslassen?

Diese einfache Selbsthilfeübung kann sehr viel bewirken. Sie ist wie ein Kompass zur inneren Balance, sie ist ein Fingerzeig auf das, was Ihnen wirklich wichtig ist. Sie kann Ihnen helfen, weniger zu „müssen" und mehr zu „wollen" und Sie dabei unterstützen selbstbestimmt Grenzen zu setzen, aber auch Dinge loszulassen, die Ihnen nicht mehr gut tun. Sie kann Ihnen den Weg zu mehr innerer Freiheit, Leichtigkeit und Freude aufzeigen, indem Sie innere Zwänge auflösen.

„Worte waren ursprünglich einmal Magie", hat der berühmte Therapeut Steve de Shazer einmal gesagt. Daran hat sich bis heute nichts geändert, möchte ich anfügen.
Probieren Sie es einfach aus, natürlich nur wenn Sie wirklich wollen .;-)

Herzlichst, Ihre Claudia Bechert-Möckel

2015-11-10

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