Claudia Bechert-Möckel • Persönlichkeits- & Beziehungscoaching
Integrierte Lösungsorientierte Psychologie ILP® • Einzel- & Paarberatung in Dresden und Radebeul
INDIVIDUELLE PSYCHOLOGISCHE BERATUNG & PERSÖNLICHES COACHING + PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG + BEZIEHUNGSBERATUNG + PAARTHERAPIE
.

Das große Schweigen- wenn erwachsene Kinder den Kontakt zu Ihren Eltern abbrechen

Kontaktabbruch ElternEs ist immer noch ein Tabuthema, obwohl weit mehr Familien davon betroffen sind, als viele glauben.

Fast 100.000 Fälle von Kindern, die ihre Eltern verlassen haben soll es schätzungsweise in Deutschland geben, Tendenz steigend. Wenn erwachsene Kinder den Kontakt zu Ihren Eltern abbrechen, wenn Sie nichts mehr von Mutter und Vater wissen wollen und sich völlig distanzieren, dann ist das für die verlassenen Eltern immer ein Schock. Oft genug kommt das Schweigen der Kinder völlig überraschend für die verlassenen Eltern.

Über die Gründe können die meisten von Ihnen nur spekulieren, denn die Kinder verzichten oft darauf, sich zu erklären und zu rechtfertigen. Sie schweigen. Briefe werden nicht beantwortet, Nachrichten ignoriert, Anrufe und Gesprächsversuche abgelehnt. So laufen alle Versuche der Eltern, den Kontakt wieder herzustellen ins Leere. Eine außerordentlich schwierige Situation für die Eltern, die sich in einem dauernden Zustand von Bangen und Hoffen befinden. Oft wird auch die Beziehung der Eltern zueinander belastet.

Es war doch eigentlich immer alles gut zwischen uns, wieso reagiert mein Sohn oder meine Tochter auf einmal so?

"Warum dürfen wir unsere Enkelkinder nicht sehen? Wie kann ich den Kontakt wieder herstellen? Was habe ich falsch gemacht?" Das sind Fragen, die von Kontaktabbruch betroffene Eltern umtreiben. Das ganze Leben dreht sich fortan um das „Warum?".

Häufig begleiten den ungewollten Kontaktabbruch belastende Schuld- und Schamgefühle und tiefe Verzweiflung. Dazu kommt oft auch ein Feedback aus dem Umfeld, dass doch mit den Eltern irgendetwas nicht stimmen kann, wenn die Tochter oder der Sohn mit ihnen nichts mehr zu tun haben will. Verlassene Eltern fühlen sich sehr einsam mit Ihrem Problem.

Aus Sicht der erwachsenen Kinder sieht das Ganze völlig anders aus. Der Schritt, den Kontakt zu den eigenen Eltern abzubrechen wird niemals spontan oder leichtfertig gefasst.

Vielmehr ist er das Ergebnis einer langen Entwicklung, die in der Kindheit Ihren Anfang nahm. Kinder, die den Kontakt zu den Eltern abbrechen haben meist viele, oft unbemerkte Versuche unternommen, auf Ihr Problem aufmerksam zu machen. Doch sie fanden kein Gehör und fühlten sich nicht verstanden.

So haben sie versucht, sich durch Abgrenzung und Distanzierung einen anderen Ausweg aus dem inneren Dilemma zu suchen. Dieser Prozess ist immer auch begleitet von Zweifeln, inneren Konflikten und Schuldgefühlen.

Der Kontaktabbruch ist dann das äußerliche Zeichen dafür und steht für ein inneres Notsignal, ein „Ich kann nicht mehr und so wie bisher will ich auch nicht mehr!". Wenn Kinder diese Reißleine ziehen, fühlen Sie sich schon lange missverstanden oder verletzt, oder haben das Gefühl, dass sie falsch gesehen oder nicht unterstützt oder geliebt werden oder wurden.

Die Wahrheit ist: es gibt keine Nichtkommunikation. Der Kontaktabbruch ist eine Aussage: unsere Verbindung, so wie sie ist, tut mir nicht gut!

Oft ist es die Geburt der eigenen Kinder, die Betroffenen bewusst machen, welche Spuren und Wunden die Herkunftsfamilie in einem hinterlassen hat und welche Auswirkungen das auf das eigene Leben hat. Manchmal ist es eine Therapie, die die Reflektion über die familiären Zusammenhänge fördert und Menschen erkennen lässt, wie stark die eigene Lebensgeschichte durch die frühe Entwicklung in der Familie geprägt ist und was das bedeutet.

Und oft finden Betroffene erst im Erwachsenenalter den Mut, für sich selbst einzutreten und etwas zu tun was in der Öffentlichkeit als Tabu gilt, den Kontakt zu den Eltern abzubrechen, weil es Ihnen damit bessergeht.

Wenn Klienten mit dem Thema Kontaktabbruch zu mir in die Beratung kommen, sind die meisten zwischen Mitte Dreißig und Ende Vierzig. Sie wollen sich selbst und Ihre eigene Geschichte besser verstehen und einen selbstbestimmten Weg für sich und Ihr Leben finden. Sie wollen lernen sich selbst das zu geben, was Sie in Ihrer Herkunftsfamilie so schmerzlich vermisst haben: Liebe, Anerkennung, Sicherheit, Mut, Erlaubnis, Selbstbewusstsein und viele wichtige Bedürfnisse mehr.

Es gibt nicht den einen Grund für das Kappen der Familienbande, es gibt eine Vielzahl. Auch wenn das für Eltern schwer vorstellbar ist, Kinder die den Kontakt abbrechen tun das selten bewusst GEGEN Ihre Eltern, etwa um sie zu bestrafen. Sie tun es FÜR SICH. Sie sehen keine andere Möglichkeit mehr. Und: das Thema Kontaktabbruch kommt auch in ganz "normalen" Familien vor.

„Aber wir haben doch alles für Dich getan!", oder „Warum tust Du uns das an?", „Du solltest dankbarer sein!", das sind Aussagen, die diese Menschen oft von Ihren eigenen Eltern gehört haben, wenn sie diese mit Ihren emotionalen Wunden konfrontiert haben. Und das stimmt auch.

Aus Sicht betroffener Eltern haben diese alles getan, was Ihnen selbst möglich war. Wie kann es dann sein, dass die eigenen Kinder etwas anderes behaupten, einen mit schweigender Verdammnis strafen?

"Gut gemeint" heisst eben nicht zwingend auch dass die Kinder es als "gut" empfunden haben müssen. Doch als Kinder sind wir abhängig von unseren Eltern, wir haben keine Wahl. Und keine Familie ist perfekt.

Auch Eltern sind nur Menschen und sie waren auch einmal Kinder. Zu verstehen, warum die eigenen Eltern auf eine bestimmte Weise gehandelt haben, warum sie emotional entfremdet, lieblos, streng, gewalttätig oder übergriffig waren, hat nichts mit Verzeihen und zu tun. Es geht es dabei nicht um Vergebung, sondern um das Erkennen eines größeren systemischen Zusammenhangs, dass einen selbst befreien kann und hilft das Erleben der eigenen Kindheit und die daraus resultierenden Denk-, Gefühls-, und Verhaltensmuster zu überwinden. Denn verzeihen kann erst, wer loslassen kann.

Es ist ein emotionaler und oft auch schmerzhafter Prozess, den Eltern als auch Kinder zuerst für sich allein gehen müssen. Egal auf welcher Seite des Kontaktabbruchs man steht, man kann jederzeit damit beginnen. Dabei lösen sich oft viele innere Konflikte auf und eine neuer innerer Freiraum, sowie ein Perspektivwechsel werden möglich.

Diese Selbstbestimmtheit ist wichtig für die Entwicklung einer eventuell möglichen neuen Gesprächsbereitschaft von Seiten der Kinder und einer echten Akzeptanz seitens der Eltern. Wird diese Annäherung möglich, braucht es eine neue Gesprächs- und Konfliktkultur in den betroffenen Familien.
Denn oft ist es eine lange Sprachlosigkeit über die entscheidenden Themen, die den unterschwelligen Konflikt zwischen Eltern und Kindern in betroffenen Familien begleitet und an deren Ende der Kontaktabbruch steht.

Wenn erwachsene Kinder den Kontakt zu Ihren Eltern abbrechen, ist das schmerzlich für beide Seiten und es gibt immer tiefliegende Gründe dafür.

Und obwohl die Kluft zwischen beiden Seiten oft unüberwindlich scheint, bleibt in der Tiefe eine Verbindung bestehen, die nicht wirklich getrennt werden kann. Denn aus biologischen, familiengeschichtlichen und psychologischen Gründen bleiben wir Teil der Familie, sie ist unsere Ursprung, ob wir wollen oder nicht.

Die Beziehung zu den Eltern ist die erste Beziehungserfahrung unseres Lebens. Wir sind am Anfang unseres Lebens abhängig von dieser für uns so wichtigen Verbindung.

Wie Entwicklungspsychologen beweisen, prägt sie auch alle späteren Beziehungen in unserem Leben, zu Kindern, Freunden, dem Beziehungspartner. Deshalb habe ich mich diesem Bereich der Beziehungsberatung ganz besonders verschrieben. Auch meine eigenen lebensgeschichtlichen Erfahrungen haben dazu beigetragen, dem Thema Eltern- Kind- Beziehung besondere Aufmerksamkeit zu schenken und mich intensiv damit zu beschäftigen.

Wenn Sie selbst als Eltern vom Kontaktabbruch betroffen sind, oder wenn Sie als erwachsene Kinder den Kontakt zu den Eltern abbrechen wollen oder abgebrochen haben, bin ich gerne für Sie da.

In einem persönlichen Kennenlerngespräch besprechen wir Ihr Thema und alle wichtigen, organisatorischen Fragen.

Ich berate Klienten im In- und Ausland. Eine Beratung kann deshalb je nach Wunsch per skype, Telefon oder persönlich in Dresden erfolgen.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören. Zum Kontaktformular
Herzlichst, Ihre Claudia Bechert

.

xxnoxx_zaehler

.

xxnoxx_zaehler