Claudia Bechert-Möckel • Persönlichkeits- & Beziehungscoaching
Integrierte Lösungsorientierte Psychologie ILP® • Einzel- & Paarberatung in Dresden und Radebeul
INDIVIDUELLE PSYCHOLOGISCHE BERATUNG & PERSÖNLICHES COACHING + PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG + BEZIEHUNGSBERATUNG + PAARTHERAPIE
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Rede mit mir- erzähl mir von Dir! Tipps zur Paarkommunikation

PaarkommunikationWarum lebendige Gespräche für Ihre Beziehung so wichtig sind

Wahrscheinlich gibt es viele Dinge, die Sie jeden Tag mit Ihrem Partner zu besprechen haben: Wer den Abwasch macht, wer die Kinder zum Training fährt, den Einkauf erledigt oder wohin Sie das nächste Mal in den Urlaub fahren. Das ist Beziehungsalltag. Sie funktionieren offenbar wunderbar!

Wann aber haben Sie das letzte Mal von sich selbst gesprochen, von Ihren Wünschen, Zielen, Träumen? Von all dem, was Sie tief innen bewegt, was Sie begeistert, interessiert oder auch verletzt? Wann haben Sie sich das letzte Mal Zeit genommen, Ihrem Partner genau zuzuhören- Ihn zu fragen wie es Ihm jetzt in diesem Moment wirklich geht? Und wann haben Sie das letzte Mal über Ihre Beziehung gesprochen. Und dabei meine ich nicht die tausend alltäglichen Themen, die sich um Abläufe und Zuständigkeiten drehen- ich meine Ihre Gefühle füreinander, wie Sie über Ihre Beziehung denken, was Sie ärgert oder freut, was Sie sich vielleicht wünschen, welche Bedürfnisse Sie haben? Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal über Sex gesprochen?Vielleicht denken Sie jetzt: "...ach was, ich kenne doch meine Frau oder meinen Mann auswendig nach all den Jahren! Ich weiß genau, was er denkt und fühlt. Was soll man da noch groß reden."

Genau das ist eine der größten Beziehungsfallen überhaupt! Sie selbst und auch Ihr Partner erleben jeden Tag etwas Neues. In Ihrem Alltag geschehen eine Menge Dinge, Sie erleben schöne und unangenehme Momente, meistern Probleme, Sie begegnen anderen Menschen, Sie entwickeln sich. Das Leben verändert Sie, Ihre Sichtweisen, Ihr Erleben, das was Sie in Ihrem Inneren denken und fühlen. Wenn Sie darüber nicht im Gespräch bleiben, haben Sie kein Update mehr vom Anderen- Sie verlernen sich kennen, im wahrsten Sinne des Wortes. Unmerklich entsteht so ein Riss zwischen Ihnen, der sich früher oder später zu einer Kluft ausweiten kann. Irgendwann lässt die sich nicht mehr überbrücken, obwohl Sie äußerlich anscheinend perfekt funktionieren.

Nach meiner Erfahrung aus der Paarberatung sterben Beziehungen selten an mangelnder Liebe, Sie sterben an mangelnder Kommunikation. Zwischen Arbeit, Kindererziehung und Alltagspflichten vergessen Paare oft, sich um das Wichtigste zu kümmern- die emotionale Verbindung zueinander zu pflegen, in Austausch miteinander zu bleiben, sich Zeit für die Beziehung und die Liebe zu nehmen. Sie haben auf "Funktionsmodus" umgestellt und bemerken in den meisten Fällen lange nicht, dass eigentlich etwas fehlt. Bis Sie eines Tages feststellen, dass Sie sich irgendwie fremd geworden sind. Und nun?

Paarkommunikation lässt sich zum Glück (wieder) lernen. Eine bewährte Methode ist dabei das sogenannte "Zwiegespräch", dass vom Paartherapeut Lucas Möller entwickelt wurde. Dabei vereinbart ein Paar einmal pro Woche einen festen Gesprächstermin, an dem beide "allein zu zweit" mindestens eine Stunde ungestört miteinander reden können und nicht abgelenkt werden. Die Regeln sind einfach. Setzen Sie sich gegenüber und stellen Sie sich einen Wecker oder eine Uhr. Jeder spricht 15 min lang nur über sich selbst, seine Wünsche und Bedürfnisse, wie er sich gerade fühlt und was er denkt. Keine Vorwürfe, keine Beschuldigungen, keine Abwertungen, kein "Du hast immer" und "nie machst Du....". Sprechen Sie einfach nur darüber, wie Sie gerade sich selbst, die Beziehung und Ihr Leben erleben- aus Ihrer persönlichen Sicht. Notizen sind erlaubt. Die Parole lautet: der eine Partner spricht, der andere hört zu und stellt keine Fragen.

Es geht nicht um einen Dialog- es geht darum die Welt des Partners zu entdecken. Übrigens: Auch Schweigen ist erlaubt. Und auch Pausen sind in Ordnung. Oft finden genau dann die wichtigen inneren Prozesse statt.

Hier noch ein paar Tipps: Beginnen Sie am besten mit fünf Minuten Sprechzeit für jeden. Steigern Sie sich langsam. Regelmäßigkeit ist wichtig- verabreden Sie sich einmal pro Woche. Wenn es mal nicht so gut läuft, machen Sie einfach weiter. Alles will geübt sein. Beim nächsten Mal kann es schon einfacher sein. Achten Sie unbedingt auf die Regeln: keine Fragen, keine Bewertungen, Beschuldigungen oder Zuschreibungen. Bleiben Sie bei sich und halten Sie sich an die vereinbarte Zeit.

Vielleicht klingt die Praxis den Zwiegesprächs für Sie nach einem strengen Ritual. Doch gerade deshalb hat es sich schon  tausendfach bewährt. Probieren Sie es einfach aus und urteilen Sie dann...;-) Ich bin gespannt, was Sie dabei entdecken.

Herzlichst, Ihre Claudia Bechert-Möckel

2015-05-25

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xxnoxx_zaehler

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